Zur dieswöchigen Blutabnahme war ich ganz früh da, am Beginn der Öffnungszeiten. Musste auch nur etwa 15 Minuten warten, dann kam ich bei einer jungen, dunkelhaarigen Ärztin dran, die ich schon mal hatte und recht nett ist.
Hier weitere Blutwerte vom 5.5.08, gemessen wurde nämlich noch die klinische Chemie:
Glucose, Cholesterin etc ist alles in Ordnung.

AST (GOT) 84 U/l
ALT (GPT) 111 U/l
GGT 57 U/l

Alles sollte eigentlich unter 40 U/l sein.
Cholinesterase, alk. Phosphatase und LDH, also weitere Leberwerte, sind in Ordnung, ebenso alle Eiweiße, die bestimmt wurden („Proteinchemie – Immunologie“).

AST und ALT sowie GGT (ich verwende mal diese Abkürzung, da GPT und GOT angeblich die älteren sind) haben mich von ihrer Höhe her sehr überrascht. Bei der betriebsärztlichen Untersuchung waren sie nur ganz leicht erhöht und auch davor nicht so hoch wie nun.
Woher kommt das? Die Ärztin wusste es auch nicht, deshalb war ich zu dieser Blutabnahme gekommen – um zu überprüfen, ob es nur eine Schwankung ist oder nicht. Eine mögliche Erklärung für die Erhöhung könnte sein, dass ich kurz davor mit der Pille angefangen hatte – das erste Mal im Leben. Die Ärztin konnte keinen Effekt der Pille bestätigen, aber auch nicht abstreiten. Wir würden sehen, meinte sie. Mit einem Blick auf die Neutrophilen (0,67) meinte sie dann noch, dass wir auch das nächste Mal auf diese schauen, ob die so niedrig bleiben oder weiter sinken. Dann müsse man nämlich das Interferon auch senken, was eher schlecht für den Erfolg der Therapie wäre, oder ich könnte zellaufbauende Medikamente zu dem Interferon dazuspritzen.

Blutabnahme war dann etwas anstrengend. Sie stach in meine linke Armbeuge, ein kurzer Schwall Blut tropfte in das Plastikgefäß, dann war Schluss. Sie wunderte sich laut und versuchte, die Nadel zurecht zu rücken. Nichts, nicht ein Tropfen. Dann bewegte sie die Nadel in meinem Arm hin und her, sagend, dass sie nur den richtigen Winkel zu finden braucht, während mir etwas schlecht wurde, weil ich mir blöderweise vorstellte, wie die Nadel, die im 5? mm hohen Blutgefäß steckt, durch das Hin- und Herbewegen wahrscheinlich alles mögliche in der Gegend aufschlitzt (weh tat es aber überhaupt nicht). Sie steckt eine zweite Eprouvette an – wieder nichts, kein Tropfen. Schließlich gab sie auf und wandte sich meiner rechten Vene zu, wo es nach ähnlichen Anfangsschwierigkeiten dann besser ging. Komischerweise tat meine Armbeuge noch Stunden nach der Blutabnahme weh, sobald ich den Arm heben wollte, die angekündigten blauen Flecken links und rechts sind nicht so ausführlich ausgefallen.

Nach Nebenwirkungen fragte sie auch, und schrieb in die Akte: NW idem, Cave Neutros, was ich als „die gleichen Nebenwirkungen, aufgepasst auf die Neutrophilen“ interpretiere.

Wiederkommen in 2 Wochen am Dienstag.