blutwerte


Es gibt nicht die geringsten Neuigkeiten. Seit August 2010 ist das Virus im Blut nicht mehr nachweisbar dank meiner Sebivo/Telbivudin-Therapie. Die Leberwerte sind im Normbereich. Ich gehe alle 3 Monate zur Kontrolle. Die Entwicklung ist hier einsehbar: Aktuelle Leber- und DNA-Werte. Ich kann keine Nebenwirkungen feststellen.
Meine einzige Sorge: Was, wenn ich mal Kinder möchte? Kein Thema, mit dem ich mich jetzt beschäftigen möchte, und doch muss ich, irgendwie. Die Informationen hierzu sind rar und wenig erfreulich, aber vergleichsweise positiv.
Letztens kam ein Überblicksartikel (auf Englisch) zu diesem Thema heraus, der recht gut über die aktuellen Meinungen zum Thema Infektion plus Schwangerschaft, Geburt/Kaiserschnitt, Stillen informierte. Für alle Interessierten ist er über diesen Link zugänglich: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3442205/

Gleich nach meiner Rückkehr aus dem 5-monatigen Auslandsaufenthalt ging ich zur Untersuchung ins Spital, um meine Werte wieder überprüfen zu lassen.

Ergebnisse:

Hepatitis B-PCRquant < 20 U/ml

HBV s-Antigen positiv

HBV s-Antikörper  negativ

HBV c-Antigen positiv

HBV c-Antikörper positiv

HBV c-Antikörper IgM negativ

HBV e-Antigen positiv

HBV e-Antikörper negativ

ASAT (GOT) 33 U/ml (0-31 U/l)

ALAT (GPT) 33 U/ml (0-34 U/l)

Gamma-GT 43 (0-42 U/l)

Zusammengefasst: die Blutwerte (rote, weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) sind, wie schon beim letzten Mal vermutet, endlich wieder in Ordnung. Während der 48-wöchigen Interferon-alpha-Therapie im Jahr 2007 sind sie ordentlich zurückgegangen und haben sich nur sehr langsam erholt. Ich werde in Hinkunft diese Werte nicht mehr dokumentieren. Für einen letzten Überblick über den Verlauf siehe unten. Der jeweils erste Punkt aller bunten Kurven repräsentiert Blutwerte vor Beginn der Therapie, der rasante Abfall in der Kurve den Beginn der Interferon-Therapie. Am 26. Juli 2008 spritzte ich das letzte Mal 135 µg Interferon, also in etwa da, wo die Kurven wieder aufwärts gehen.

Verlauf der Blutwerte, Stand 28.09.2010

Die Leberwerte sind beide an der Grenze im bzw. am Normalbereich. Weiters wurde eine Serologie gemacht, d.h. das Vorhandensein von Antikörpern überprüft. Jeder Patient mit einer chronischen Hepatitis B wünscht sich HBV s-Antikörper, denn das würde bedeuten, dass er geheilt ist. Mein Wert ist negativ und auch alle anderen Antigene und Antikörper sind unverändert geblieben.

Das einzig eindeutig positive an den Werten ist der Virustiter (Hepatitis B-PCRquant): denn er ist unter 20, d.h. im nicht nachweisbaren Bereich. Ich habe also derzeit im Blut keine nachweisbaren Viren dank Sebivo (Telbivudin). Das ist eine gute Nachricht, da dies gleichzeitig bedeutet, dass die Infektiösität stark gesunken ist (im Vergleich zu einem Virustiter von 11 Millionen IU/ml, vor Therapiebeginn).

Bei der Blutuntersuchung im März dieses Jahres (3.3.2010) wurde festgestellt, dass die vormals deutlich erhöhten Leberwerte wieder abgesunken sind; nicht auf normale Referenzbereiche, aber dennoch deutlich niedriger (SGOT bzw. ALAT  35 U/l, SGPT bzw. ASAT 48 U/l). Die Werte für Blutkörperchen habe ich hier nicht vorliegen, aber mir wurde mitgeteilt, dass sie sich im normalen Bereich bewegen.

19.01.2010: Blutabnahme ein Jahr nach Beginn der Therapie mit dem Nukleosid-Analogon Sebivo (Telbivudin).

Ergebnisse:

Leukozyten, noch immer nicht ganz erholt von der vorhergehenden Interferon-Therapie, grundeln auf 3,34 G/l; die Leberwerte leider überraschend erhöht mit  ALAT/SGOT auf 63 und ASAT/SGPT auf 87 U/l, GGT aber normal. An erhöhtem Alkoholkonsum kann es also nicht liegen. Positiverweise dümpelt der HBV-Titer auf 27 IU/ml herum, also perfekt und mein absolutes Minimum an Viren bisher.

Aufgrund der erhöhten Leberwerte, aber des niedrigen Titers, hat man eine Ko-Infektion mit dem Hepatitis-D-Virus vermutet. Dieser kommt wenn, dann als Partner von Hepatitis B vor, da er alleine nicht lebensfähig ist und somit vom Hepatitis-B-Virus Unterstützung für seine Vermehrung benötigt. Die Anzahl der Hepatitis-B-Viren in meinem Blut ist sehr, sehr niedrig, und dennoch werden Leberzellen lysiert und setzen die Leberenzyme frei, was zu erhöhten ALAT/SGOT- und ASAT/SGPT-Werten führt. Möglich erscheint daher eine Zweitinfektion, die dann für die Lyse der Leberzellen verantwortlich wäre. Um diese Hypothese zu testen, wurde mir Blut für einen Hepatitis-D-Virus-Antikörper-Test abgenommen.

Abgesehen vom Verdacht auf Hepatitis D sieht das Jahresfazit aber ganz gut aus: der Virentiter ist niedrig, also mutieren die Viren noch nicht und das Medikament ist effizient; außerdem habe ich keinerlei Nebenwirkungen von der täglichen Dosis Sebivo.

Leukozyten 3,40 Gi/l (4-10)

ASAT (GOT) 39 U/l (0-31)

ALAT (GPT) 29 U/l (0-34)

Hepatitis B-PCRquant 39 U/ml

Leberwerte verbessern sich, Virentiter bleibt unten (unveränderlich). Nächster Termin 19.01.2010.

GOT (AST) 25 U/l (<35)

GPT (ALT) 31 U/l (<35)

(Jährliche betriebsärztliche Untersuchung, kein Virentiter)

Die Verwendung von Einheiten verwirrt mich immer wieder. Am Blutbefund stehen teilweise sehr unterschiedliche Einheiten, je nachdem bei welchem Labor man sein Blut testen lässt.

Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) z.B. wurden früher von Menschen am Mikroskop gezählt, heute macht das eine Maschine, am Befund steht also die gezählte Menge der Zellen, und zwar sieht das dann so aus:

3120 Stück Leukozyten pro Mikroliter bzw.

3,12 Tausend Stück / Mikroliter bzw.

3,12 Tausend / µl

Oft sind die Angaben aber nicht in Mikroliter, sondern in Liter, die obere Zahl muss daher multipliziert werden:

3,12 Tausend mal Tausend / Milliliter entspricht

3,12 Tausend mal Tausend mal Tausend / Liter =

3120000000 Stück / Liter

Wem das zu lang ist, der kann auch sagen:

3,12 Milliarden Stück / Liter

Wissenschaftlich ausgedrückt wären das:

3,12 x 10⁹ / Liter

Im Blutbefund steht statt 10⁹ oft „Giga“ bzw. „G“ oder „Gi“:

3,12 G/l bzw. 3,12 Gi/l (wie in meinem letzten Befund)

Wenn man im Mikroskop statt weiße nun rote Blutkörperchen, also Erythrozyten zählt, kommt folgendes raus:

4 Millionen Stück / Mikroliter bzw.

4 000 000 000 000 oder 4 Billionen Stück / Liter

Wissenschaftlich:

4 x 10¹² / Liter oder 4 T/l (Tera)

Bei der heutigen Blutuntersuchung erhielt ich die Ergebnisse des Blutbefundes 6 Monate nach Therapiebeginn. Diesmal wurden offenbar auch Tumormarker bestimmt, die allesamt negativ ausgefallen sind, daher lasse ich sie hier weg. Die einzigen erhöhten bzw. anormalen Werte sind:

GOT 36 U/ml (0-31)

GPT 44 U/ml (0-34)

Leukozyten 3,12 Gi/l (4-10)

Neutrophile 1,43 Gi/l (1,9-8)

Hepatitis B-PCRquant 42 U/ml

Virustiter sinkt also weiterhin, Medikament scheint bei mir deutlich zu wirken. Nächster Termin: 19.01.2010

Ich wollte nicht auf den nächsten Spitalstermin warten und ließ mir die Werte zuschicken.

Blutwerte vom 29.4.09, also ca. 3 Monate nach Therapiestart:

Leukozyten 3,23 G/l (4-10)

Neutrophile 1,44 G/l (1,90-8)

GOT 36 U/l (bis 31)

GPT 43 U/l (bis 42)

HBV-DNA 790 U/ml

Das Ergebnis hat mich wirklich überrascht. Nicht nur, dass die weißen Blutkörperchen sich endlich mal in die richtige Richtung bewegen, sondern besonders, dass der Virentiter derart rasant gesunken ist. Vor der Therapie, als vor 3 Monaten, war der Titer noch bei über 11 Millionen U/ml. jetzt ist er bei 790 U/ml. Ein Abfall von 10⁷ auf 10³, also um 4 Potenzen. Wenn das nicht gut klingt!

Nun sind es etwa 3 Monate, seitdem ich angefangen habe, Sebivo zu nehmen. Einen Monat nach Therapiebeginn wurde eine Blutuntersuchung gemacht, die Ergebnisse erhielt ich bei der heutigen Kontrolle:

Blutabnahme vom 19.02.2009 (1 Monat nach Therapiestart):

Leukozyten 2,73 G/l (4-10)
GOT 36 U/ml (bis 34)
GPT 43 U/ml (bis 42)

HBV-DNA 20.269 IU/ml

Alle anderen Werte sind im Normalbereich.

Wenn man die oben angeführten Werte mit jenen vergleicht, die kurz vor Therapiebeginn gemacht wurden, erkennt man eine deutliche Wendung zum Positiven: von 11,3 Mio. Viren auf zwanzigtausend hinunter, die Leberwerte sind fast normal. Einzig die Leukozyten etwas schwach, aber wie ich heute erfuhr, ist dies nach einer Interferontherapie möglich: es kann bis zu 2 Jahre dauern, ehe sie sich wieder erholt haben. Allerdings sei mein derzeitiger Wert in keiner Weise als bedenklich einzustufen.

Nebenwirkungen kann ich keine vermerken: es geht mir allerbestens.

Einen Ultraschall der Leber soll ich demnächst machen (1x pro Jahr), allerdings weder im Spital selbst noch erhielt ich eine Überweisung, sondern ich bekam ein Schreiben an den Hausarzt in die Hand gedrückt, damit dieser mit einer Überweisung ausdruckt, mit welcher ich zu einem Radiologen gehen soll.

Nächste Kontrolle in 3 Monaten, am 30. Juli 2009.

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