allgemein


Es gibt nicht die geringsten Neuigkeiten. Seit August 2010 ist das Virus im Blut nicht mehr nachweisbar dank meiner Sebivo/Telbivudin-Therapie. Die Leberwerte sind im Normbereich. Ich gehe alle 3 Monate zur Kontrolle. Die Entwicklung ist hier einsehbar: Aktuelle Leber- und DNA-Werte. Ich kann keine Nebenwirkungen feststellen.
Meine einzige Sorge: Was, wenn ich mal Kinder möchte? Kein Thema, mit dem ich mich jetzt beschäftigen möchte, und doch muss ich, irgendwie. Die Informationen hierzu sind rar und wenig erfreulich, aber vergleichsweise positiv.
Letztens kam ein Überblicksartikel (auf Englisch) zu diesem Thema heraus, der recht gut über die aktuellen Meinungen zum Thema Infektion plus Schwangerschaft, Geburt/Kaiserschnitt, Stillen informierte. Für alle Interessierten ist er über diesen Link zugänglich: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3442205/

Ich muss mich bei meinen Lesern entschuldigen – ein Auslandsaufenthalt, der noch anhält, hat mich abgelenkt und davon abgehalten, die letzten Blutwerte zu veröffentlichen. Seit März befinde ich mich in deutlicher Distanz vom Spital und musste daher meine 3-monatige Blutuntersuchung im April auf August verschieben. Aus Neugier habe ich kurz vor meiner Abreise meine Ärztin angerufen: Der Hepatitis D-Virus ist in meinem Blut nicht nachweisbar. Eine Erklärung für die spontan erhöhten Leberwerte bleibt also aus und kann frühestens im August gefunden werden.

Die Verwendung von Einheiten verwirrt mich immer wieder. Am Blutbefund stehen teilweise sehr unterschiedliche Einheiten, je nachdem bei welchem Labor man sein Blut testen lässt.

Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) z.B. wurden früher von Menschen am Mikroskop gezählt, heute macht das eine Maschine, am Befund steht also die gezählte Menge der Zellen, und zwar sieht das dann so aus:

3120 Stück Leukozyten pro Mikroliter bzw.

3,12 Tausend Stück / Mikroliter bzw.

3,12 Tausend / µl

Oft sind die Angaben aber nicht in Mikroliter, sondern in Liter, die obere Zahl muss daher multipliziert werden:

3,12 Tausend mal Tausend / Milliliter entspricht

3,12 Tausend mal Tausend mal Tausend / Liter =

3120000000 Stück / Liter

Wem das zu lang ist, der kann auch sagen:

3,12 Milliarden Stück / Liter

Wissenschaftlich ausgedrückt wären das:

3,12 x 10⁹ / Liter

Im Blutbefund steht statt 10⁹ oft „Giga“ bzw. „G“ oder „Gi“:

3,12 G/l bzw. 3,12 Gi/l (wie in meinem letzten Befund)

Wenn man im Mikroskop statt weiße nun rote Blutkörperchen, also Erythrozyten zählt, kommt folgendes raus:

4 Millionen Stück / Mikroliter bzw.

4 000 000 000 000 oder 4 Billionen Stück / Liter

Wissenschaftlich:

4 x 10¹² / Liter oder 4 T/l (Tera)

In der Seitenleiste rechts habe ich ein Feld hinzugefügt, das die letzten fünf Kommentare zu Beiträgen auf diesem Blog zeigt. Anlässlich dieser Neuerung und der Tatsache, dass zahlreiche Leute diesen Blog besuchen, aber nur sehr wenige sich trauen, Fragen oder Kommentare zu äußern, möchte ich darauf hinweisen, dass ich mich über jegliche Rückmeldung sehr freuen würde und auf jeden Fall auf Fragen antworten werde.

Auch wenn die Frequenz der neuen Beiträge deutlich gesunken ist, nehme ich weiterhin Sebivo-Tabletten und sehe auf eine Interferon-Therapie-Vergangenheit zurück. Vielleicht kann ja dem einen oder der anderen mit meinen Erfahrungen geholfen werden. Allerdings: Ich bin kein Arzt und kann Situationen und Verhältnisse nur aus Patientensicht darstellen, auf keinen Fall kann ich Diagnosen stellen oder Therapievorschläge machen. Abgesehen davon: liebe Leserinnen und Leser, bitte fragt, wenn etwas unklar ist.

… oder Leukopenie heißt das, was ich habe: zu wenig Leukozyten seit über einem halben Jahr. Ursache: eine vorangegangene Interferontherapie. Glaubt man meiner Ärztin, so kann es nach einer solchen Behandlung bis zu zwei Jahre dauern, ehe sich ein Normalwert für die Leukozyten oder weißen Blutkörperchen wieder eingestellt hat. Solange die Leukozytenzahl allerdings nicht unter 1,5 G/l fällt, ist keine höhere Infektanfälligkeit zu befürchten.

Eine Frage, die sich vielen chron. Hepatitis-B-Patienten stellt, ist, ob sie trotz ihrer Erkrankung weiterhin in der Lage sind, ihren Beruf auszuüben. Häufig sind sich daher angehende Mediziner, Gastronomen, Krankenpfleger, Pädagogen unsicher, ob sie durch ihre Erkrankung einer erhöhte Gefahr für ihre Umgebung darstellen.
Wie sich die Situation verhält, ist von Land zu Land unterschiedlich. In manchen Staaten ist es praktisch unmöglich, mit chronischer Hepatitis B überhaupt ein Visum mit Aufenthaltsbewilligung und/oder Arbeitsgenehmigung zu erhalten; in anderen wie Österreich gibt es keinerlei Berufsverbot für Hepatitis-B-Patienten (laut meiner Ärztin).
Wie es in Deutschland ist, habe ich nun nachgelesen, und sehr hilfreich war die Homepage der Hepatitis Selbsthilfegruppe Rhein-Main e.V., die den Service anbietet, Fragen einzuschicken, die von der Selbsthilfegruppe oder auch von Ärzten öffentlich beantwortet werden.
Hier kann man nachlesen, dass ein Vertreter des Gesundheitsamtes Wiesbaden für die meisten Berufe keinerlei Einschränkungen vorsieht, lediglich als Mediziner im operativen Bereich, als Rettungssanitäter sowie in anderen Berufen, wo durch Selbstverletzung ein Infektionsrisiko besteht, werden Hepatitis-B-Träger ausgeschlossen.

Eine Datenbank mit den unterschiedlichsten Fragen und Antworten zu sehr vielen HBV- und HCV-Themen sowie ein Formular zum Einsenden einer eigenen Frage findet sich hier. Eine tolle Website, die einen Besuch wert ist.

Von 13.02.-16.02.2009 fand die 19. Tagung der Asia-Pacific Association of the Study of Liver (APASL) in Hong Kong statt. In einer Presseaussendung wurde veröffentlicht, dass Patienten unter Interferon-Therapie erstmals eine Prognose über den Ausgang gemacht werden kann, und zwar in Abhängigkeit von der Konzentration des Hbs-Antigens (s-Antigen, surface antigen, Oberflächen-Antigen). Und zwar sieht das so aus: bspw. bei chronischer Hepatitis B mit Hbe-Ag positiv konnten die Hälfte jener Patienten das Therapieziel (Hbe-Serokonversion) erreichen, die in Woche 24 einen deutlichen Abfall vom Hbs-Antigen aufwiesen.

Mehr & Quellen:

Roche: Therapie-Erfolg mit Pegasys bei Patienten erstmals vorhersagbar

Doctors Can Now Predict Which Hepatitis B Patients Have The Highest Chance To Achieve Treatment Success With Pegasys (engl., ausführlicher)

Natürlich interessiere ich mich dafür, was bei den Blutuntersuchungen herauskommt, was auf dem Laborbefund draufsteht. Oft sind kryptische Bezeichnungen dabei, die einem nicht gleich einleuchten. Bei mir wird immer ein kleines Blutbild gemacht, was bedeutet, dass die Leukozyten nur in ihrer Gesamtzahl dargestellt werden, aber keine Aufschlüsselung in Untergruppen erfolgt. Oft tauchen dann auf dem Befund seltsame Abkürzungen auf, die ich hier erläutern möchte:

Hämatokrit Anteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) am Gesamtblutbild.
MPV engl. Mean Platelet Volume; gibt die Größe der Bluttplättchen (Thrombozyten) an.
MCV engl. Mean Corpuscular Volume; gibt die Größe der roten Blutkörperchen (Erzthroyzten) an.
MCH engl. Mean Corpuscular Hemoglobin; gibt den Gehalt an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) in roten Blutkörperchen (Erythroyzten) an.
MCHC engl. Mean Corpuscular Hemoglobin Concentration; Anteil des roten Blutfarbstoffes (Hämoglobin) am Gesamtvolumen der roten Blutkörperchen.
RDW engl. Red Cell Distribution Width; gibt die Verteilungshäufigkeit der Volumina von Erythrozyten an.

Im Prinzip sind diese Werte vermutlich nicht so wichtig, wenn man keine gröberen Probleme mit Leukozyten, Erythrozyten usw. hat, weil sie oftmals detaillierte Informationen darüber geben, um welchen Typ Anämie es sich handelt. Meine Ärzte haben bisher nur auf die Anzahl der Zellen geschaut und diese obigen Werte ignoriert.

Dies ist ein Weblog über mich und meine Erfahrungen mit Therapien zur Behandlung von chronischer Hepatitis B in Österreich.

2007 machte ich eine 48-wöchige Interferon-Therapie mit Pegasys, die nicht zu dem gewünschten Erfolg führte. Meine Erfahrungen hierzu lassen sich in diesem Blog nachlesen. Am einfachsten ist es, sich an der Navigationsleiste auf der rechten Seite zu orientieren: entweder man liest sich chronologisch durch oder recherchiert zu bestimmten Themen (Kategorien, Tags).

Am 24. Januar 2009 begann ich mit einer Tablettentherapie, als Folge auf die unwirksame Interferon-Therapie. Ich bekam das Nukleosidanalogon Telbivudin (in der EU unter dem Namen Sebivo vertrieben) verschrieben. In diesem Blog veröffentliche ich nicht nur persönliche Erfahrungen, sondern auch Recherchen, die ich zu Hepatitis-B-verwandten Themen angestellt habe, sowie meine Blutwerte (und Verläufe), insbesondere Leberwerte und HBV-DNA-Werte (Virustiter). Inzwischen nehme ich Sebivo seit bald 4 Jahren nebenwirkungsfrei, der Viren sind im Blut seit 2 Jahren nicht mehr nachweisbar.

Zum Abschluss möchte ich noch darauf aufmerksam machen, dass die hier zu lesenden Berichte ausschließlich meine Erfahrungen widerspiegeln und ich versuche, mich von Verallgemeinerungen zu distanzieren.

Letzte Aktualisierung: 21.10.2012