spritze


Kein Brief vom Spital ist gekommen und auch sonst hat sich nichts getan. Samstagabend gegen 19 Uhr sehne ich mich gar nicht nach meinem viel-wöchigen Begleiter namens Interferon. Keine bemerkenswerten Nebenwirkungen, keine Entzugserscheinungen oder Sonstiges.

Fünf Mal stechen, dann war die Stelle gefunden, die die 48. Ladung Interferon zu 135 µg aufnehmen sollte. 18 Uhr, Samstagabend, wie üblich. Die Magermilch-Verpackung, in welcher ich gemeinsam mit einem Thermometer die jeweiligen Pegasys-Schachteln aufbewahrte, liegt verwaist im Kühlschrank, wissend, dass sie keinerlei Gesellschaft mehr erhalten wird: dies war die letzte verschriebene Spritze meiner 48-wöchigen Interferontherapie.

135 µg, gegen Mitternacht, wieder mit starkem Druck nur spritzbar. Noch eine einzige Spritze verbleibt in meinem Kühlschrank auf 8°C.

Sonntag, Montag: Kopfschmerzen, wenn ich aufstehe und mich bewege, pulsierend, lästig. Unveränderter Juckreiz. Schlechte schlafe ich auch noch seit ca. 12 Tagen: egal, wann ich ins Bett gehe, ich wache zwischen 6 und 7 total erschöpft auf, schlafe dennoch nur schwer ein und werde vom Wecker gegen 8 Uhr unsanft aus dem Schlaf gerissen, fühle mich körperlich sehr müde. Hoffentlich nicht mehr lange.

Der Achillessehne geht es aber, glaube ich, besser.

21 Uhr, Samstagabend, 135 µg. Zwei Spritzen noch, zwei! Ich habe mich bemüht, dort zu spritzen, wo keine schwarzen Flecken sind, ging aber dennoch nur langsam. Sonntag lange geschlafen und doch nicht so recht wach.

Achillessehne: 8 Behandlungen habe ich bereits, 2 stehen noch aus. Unterschied macht sich aus meiner Sicht keiner bemerkbar: Sehne ist immer noch angeschwollen, bei bestimmten Bewegungen schmerzt sie. Die Behandlung an sich ist überhaupt nicht unangenehm, höchstens zeitaufwändig, aber in der Ordination, wo ich bin, sind sie recht flott und gut organisiert. Morgen steht MRT (Magnetresonanztomographie) an, gerade wurde ich angerufen, ob ich mich an den Termin erinnere und auch die chefärztliche Bewilligung bereits habe. Ich hätte nach der physikalischen Therapie dann auch gerne eine Nachuntersuchung, um zu erfahren, was der Arzt sagt.

Neue, letzte Packung, 135 µg subkutan, 20 Uhr abends. Ich hatte schwarze Schatten auf meinem Bauch entdeckt, vorgestern abend. Symmetrisch angeordnet zu beiden Seiten unterhalb des Nabels. Angekündigte Indizien für eine andauernde Malträtierung der Haut und des Gewebes an diesen Stellen. Daher beschloss ich Samstag abend, ein wenig weiter links zu spritzen, dort, wo noch kein schwarzer Schatten auf der Haut ist. Zu meiner Überraschung ging das Spritzen auch sehr leicht – kein schmerzhafter Stich und auch kein scheinbarer Propfen in der Kanüle. Dafür schlief ich danach sehr lange, wachte erst gegen 11:30 am Sonntag auf und fühlte mich etwas angeschlagen. Interferon ist nicht in einem Fettpolster gelandet, sondern konnte sich gleich verteilen und seine Wirkung entfalten, daher diesmal keine verzögerten Nebenwirkungen? Ich weiß es nicht, es ist möglich.

135 µg, abends. Packung leer, noch 4 Spritzen.

135 µg, 21 Uhr. Noch 5 Spritzen übrig.

„#42“ tippe ich in die Titelleiste und bin beeindruckt: zweiundvierzig Spritzen bereits! Es ging doch schneller als ich dachte, kann ich mich ja noch genau an die einstelligen Spritzen erinnern. 135 µg, 18 Uhr, keine bedeutenden Effekte bisher.

Samstag, abends, 135 µg, zwei Versuche, dann klappte es mit starkem Druck vorne dran. Noch 7 Spritzen!

135 µg, gegen 21 Uhr. Packung leer, noch 8 Spritzen, juhu.

Nächste Seite »